Nachhaltig? Unbedingt konkret!
Nachhaltigkeit ist in der Landschaftsarchitektur und in unserem Arbeitsalltag ein wichtiges und stets präsentes Thema. Dabei setzen wir Nachhaltigkeit konkret in unseren Projekten um.
Das Ziel von Nachhaltigkeit in Freianlagen muss sein, schonend mit Verbrauch und Versiegelung von Flächen umzugehen, ökologische Gesichtspunkte wie den Schutz, Erhalt und Förderung von Biodiversität in Flora und Fauna zu berücksichtigen, ein sinnvolles Regenwassermanagement zu betreiben und innovative, in ihrer Ökobilanz beispielhafte Materialien oder Wieder-/Verwendung vorhandener Materialien zu berücksichtigen.
Dazu gehört nach unserem Verständnis auch die intensive Betrachtung sozialer Belange und die Bildungsvermittlung im öffentlichen Freiraum.
Nachhaltigkeit in Diskurs und Realität
Eigentlich ist Nachhaltigkeit eine Selbstverständlichkeit, äußern die Partner*innen von DTP spontan. Dennoch wirft das Team einen Blick auf diesen weiten, viele Handlungsfelder betreffenden Begriff und diskutiert, welche Rolle der verantwortungsbewußte Umgang mit Ressourcen in seiner Philosophie und seinen Projekten spielt.
Bei unseren Produkten versuchen wir immer nachhaltig zu arbeiten.
Zunächst geht es um die soziale Komponente der Nachhaltigkeit. „Natürlich ist die für DTP wichtig“, sagt Isabella de Medici. Die meisten Projekte des Büros haben eine starke soziale Komponente. Das sei das Motvierendste an ihrer Arbeit. „Wir planen für alle und damit viele verschiedene Menschen, für alle Generationen, für alle Beweglichkeiten und auch Personen mit Einschränkungen“, fügt sie hinzu. Nachhaltigkeit im sozialen Sinne ist für DTP bei der Gestaltung von Stadt- und Freiräumen also selbstverständlich. Im kürzlich eröffneten Sportpark Styrum ist das sogar der Ausgangs- oder Kernpunkt der Neugestaltung. „Das ist uns schon länger wichtig, als das Wort Nachhaltigkeit Teil des alltäglichen Sprachgebrauchs ist“, ist sich die Geschäftsführung einig.
Beim Blick auf die Nachhaltigkeit im Sinne eines verantwortungsbewußten Umgang mit Ressourcen hat der Sportpark Styrum auch viel zu bieten; zum Beispiel die Versickerungsmöglichkeiten im Park. Sie liegen nicht in monofunktionalen Mulden am Rande der Anlage, sondern sind eingebettet in blütenreiche Wiesen, durch die sich Balancierbalken ziehen. Hier bringt DTP viele Funktionen zusammen: Versickerung und Verdunstung von Regenwasser, artenreiche Wiesen zur Stärkung der Biodiversität und einladende und robuste Bewegungsangebote. Der Umgang mit Regenwasser hat bei DTP eine lange Tradition. „Wir waren einmal ein Büro, das mit Regenwasser stark verbunden war“, sinniert Christian Uhlenbrock. „Dann war das Thema einige Jahre in den Hintergrund gerückt, aber seit etwa fünf Jahren gewinnt es wieder zunehmend an Bedeutung.“
Ausgeklügeltes Regenwassermanagement: Versickerungsflächen mitten im Park.
Aber nicht immer ist es einfach Nachhaltigkeit in allen Ebenen der Planung und Ausführung durchzusetzen. „Manchmal beißen wir uns die Zähne daran aus“, sagt Isabella de Medici. So sind zum Beispiel Baustoffe mit guter CO2-Bilanz bei Kommunen bisher oft nicht durchzusetzen, allein aus Preisgründen. Aber auch das Recycling und Wiedernutzen von Materialien ist in der Realität oft schwierig. „In der Umsetzung gibt es noch immer viele Hürden“, bestätigt Klaus Tenhofen. Im Projekt Schloss Burg sei es beispielsweise gelungen. Dort konnte zwar das alte Pflaster aus dem oberen Burgbereich nicht an seinem ursprünglichen Ort erhalten bleiben, weil es den Denkmalanforderungen widersprach. Aber immerhin konnten die Steine im unteren Bereich der Burg wieder verwendet werden. „Aber wenn solche Aktionen nicht bezahlt werden, dann landet man schnell wieder bei neuen Betonsteinen“, resümiert das DTP-Team etwas frustriert.
Nachhaltigkeit scheitert heute leider oft an Vorgaben der Auftraggebenden, Finanzen oder gesetzlichen Vorgaben. So müssten in Bauvorhaben immer noch viele Stellplätze nachgewiesen, dafür Flächen versiegelt oder sogar Bäume gefällt werden. Es gibt also noch viel Luft nach oben und DTP würde gerne noch nachhaltiger agieren. „Wir spüren deutlich eine Erwartung noch mehr zu machen, nachhaltiger zu arbeiten und zu planen, aber oft erlauben Prozesse und Rahmenbedingungen das gar nicht“, fasst Christian Uhlenbrock zusammen.
Recycling: Wiederverwendung der alten Plastersteine.
Die Landschaftsarchitekt*innen von DTP sehen viel Diskussionsbedarf beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Klaus Tenhofen verweist auf das Projekt Emscherpromenade: Hier konnte DTP einerseits 10.000 Quadratmeter Blühwiesen realisieren, auf der anderen Seite aber wurde Betonstein verbaut. Es gibt noch zahlreiche Aspekte, die im Rahmen von Klimaanpassung zu diskutieren sind. So findet das Team von DTP den Einsatz von Bäumen als Allheilmittel überzogen. „Wir können doch nicht alles nur mit Bäumen bepflanzen“, sagt Isabella de Medici. „Dann könnten es gleichermaßen Solaranlagen sein, was dann wiederum den Widerstand des Denkmalschutzes wecken würde“, ergänzt Christian Uhlenbrock.
Die Natur zurück in die Stadt zu holen, gehört zum festen Repertoire von DTP. Nicht nur plädiert das Team für Entsiegelungen in ihren Projekten, sie denken auch die Bedarfe von Tieren mit. Unter der Überschrift Animal Aided Design werden beim Bau Nistmöglichkeiten mitgedacht und gebaut, und wenn es nur Löcher im Beton sind, in denen Insekten nisten können. Aber auch die Begrünung von Gebäuden liegt bei DTP auf dem Tisch. „Wir haben ein aufwendiges Begrünungsprojekt in Aussicht“, berichtet Christian Uhlenbrock. „Aber in die dazugehörigen technischen Fragen müssen wir uns erst noch einarbeiten“. Wie nachhaltig diese Maßnahmen sind, stellt Isabella de Medici zur Diskussion: „Ist eine begrünte Tiefgarage nachhaltig?“ Sie sieht noch immer viele Widersprüche. Einerseits versiegeln wir ehemals landwirtschaftliche Flächen und andererseits suchen wir nach technischen Lösungen zur Begrünung von Bauwerken. Die lebendige Diskussion und das Ringen um nachhaltige Lösungen spielt bei DTP eine große Rolle; vielleicht typisch für das Büro. „Wir bemühen uns zunehmend um Projekte, die das klare Ziel der ökologischen Verbesserung haben“. Wie die jeweils aussieht, ist im Einzelfall zu klären. Und da scheut das Team keine Mühen: „Wir ringen in jedem Projekt um die beste Lösung und tragen diese Botschaft auch in die Gesellschaft.“
10.000 m² Blühwiese an der Emscherpromenade, allerdings wurden hier auch Betonsteine verbaut.
Ewaldstraße Herten Innenstadt "Der Park kommt in die Stadt"
Konkret: In der Ewaldstraße wird die ehemalige Fußgängerzone zum gegliederten Freiraum, Bäume spenden hier zukünftig Schatten, der Bodenbelag wird wasserdurchlässig, Regenwasser wird rückgehalten und zum Spielelement. Die Ausstattung bieten im Sinne des animal aided design unterschlupf für Insekten. Durch den Einsatz von Sensoren werden Erfolge messbar, Künstler vermitteln den Prozeß.
Im Rahmen eines Teamplenums im Jahr 2019 haben wir Ansätze entwickelt, um DTP und unsere Projekte nach diesen Grundsätzen zu entwickeln und nachhaltiger zu arbeiten und zu planen.
Einfache Maßnahmen am Arbeitsplatz sollen ein Anstoß sein, um das Thema in unserem Arbeitsalltag zu verankern. Darauf aufbauend möchten wir natürlich auch unsere Projekte nachhaltiger gestalten, entsprechende Materialien einsetzen und Strategien für den Projektprozess entwickeln.
Freizeitanlage Westerholt
Konkret: In der preisgekrönten Freizeitanlage wurde der vorhandene Tennenbelag als Frostschutzschicht der Wege eingesetzt. Dies hat den Abbau, Transport und Einbau von Natursteinschotter verringert und gleichzeitig das Budget entlastet. Der ausgebaute Boden wurde weitgehend zur Bodenmodellierung genutzt, das Regenwasser wird in Mulden versickert.
zum Projekt
Kaisergarten Oberhausen
Konkret: In öffentlichen Parks wie dem Kaisergarten Oberhausen plant und realisiert DTP Orte für nachhaltige Bildungskonzepte (BNE).
Unesco Bildungskonzepte
Jugendfreizeitstätte Alt-Oberhausen: Multicodierung Regenwassermanagement und Spiel
Konkret: In der Asphaltmulde - einer attraktiven Rollsportfläche - wird das Regenwasser bei Starkregenereignissen rückgehalten. Das Wasser wird über eine angeschlossene Rigole komplett versickert.
Campus Eicholz Arnsberg: Die Renaturierung und Laufverlängerung des Bachs am Campus geht auf einen planerischen Impuls von DTP zurück. Die planerische Umsetzung erfolgt durch das Büro WAGU aus Kassel.
Sportpark Styrum: Regenwassermanagement & blühende Wiesen
Konkret: Das Regenwasser der befestigten Flächen des Sportparks Styrum wird in abgedichteten Mulden zurückgehalten und gezielt versickert. Die Mulden werden zum Teil eines Bewegungsparkours. Blühende Wiesen bieten Insekten Nahrung und bilden einen interessanten Kontrast zu den harten Sportflächen.
Bismarckstraße Düsselorf : Am Puls der Zeit - Pilotprojekt zur Schwammstadt
Konkret: Im urbanen Umfeld plant DTP aktuell in einem Pilotprojekt 6 Baumstandorte nach dem Stockholmer Modell.
Gleispark Frintrop: Der Park ist schon da
Konkret: Im Gleispark Frintrop hat DTP - auf den Flächen eines ehemaligen Verschiebebahnhofs - aus den vorhandenen ruderalen Strukturen einen nachhaltigen Landschaftspark entwickelt.
Die Blickbezüge und wertvollen Vegetationsbestände werden durch ein Parkpflegewerk erhalten und entwickelt. Neue Eingänge, ein einfaches Wegesystem und einzelnen zeichenhafte Einbauten erschließen die Parklandschaft.
DTP intern: Das Jobrad Lebensqualität für die Kollegen und ein kleiner Beitrag zur Verkehrswende.
Auch diese Homepage wurde unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit entwickelt und wir freuen uns, mit schnellen Ladezeiten und einem geringeren Verbrauch von Ressourcen im Internet online zu gehen. Oliver Brux: Nachhaltige Websites
DTP intern: Umweltbildung in der DTP Lounge
Büroeigenes Bienenhotel