Was uns wichtig ist - wie wir arbeiten

Mit umfassendem Blick auf Orte und Räume
In den späten 1990er Jahren bezeichnete sich das Team von DTP als „Über-den-Tellerrandgucker“. Auch wenn der Slogan heute verstaubt klingt, stimmt seine Botschaft noch. Auch das heutige Büro DTP, mittlerweile unter Leitung der zweiten Generation, guckt immer über die Grenzen einer Aufgabenstellung oder eines zu gestaltenden Raumes hinaus. „Wir begrenzen unseren Blick selten auf die eigentliche Aufgabe, sondern denken immer weiter und über die Grenzen – oder den Tellerrand – hinaus“, erläutert Klaus Tenhofen. „Wir haben im Laufe der Jahre eine Herangehensweise entwickelt, bei der Vernetzung eine große Rolle spielt und zwar auf verschiedenen Ebenen“, fährt er fort. Zum einen geht es DTP immer um die Vernetzung von Räumen im Quartier. Aber auch die Vernetzung verschiedener Belange und Interessen ist bei DTP wichtig. Das Büro lenkt in jedem Projekt den Blick vom Objekt weg und blickt über die eigentlichen Grenzen hinaus; egal ob bei einem städtebaulichen Wettbewerb oder der Gestaltung eines Parks.

Die Wurzeln des Büros DTP liegen im Konzeptionellen, im Umweltthema, woher der umfassende und Grenzen überschreitende Blick kommt. „Daraus ergeben sich immer neue Anregungen und Impulse“, erklärt Isabella de Medici. Ob im Sportpark Styrum, wo wir mit der Neugestaltung einer Sportanlage starteten und schließlich einen quartiersweiten Anziehungspunkt geschaffen haben oder im Projekt 90 Grad zur Wupper, wo die Veränderung des Blickwinkels neue Impulse für die Umgestaltung des Wupperufers kreiiert hat. Der offene Blick für einen Ort und sein Umfeld beschert DTP oftmals wichtige Ansätze zur Gestaltung. Für das Team ist das eine Selbstverständlichkeit, betont Klaus Tenhofen. „Wir denken immer vom Menschen“ und „manchmal öffnen wir mit unserer Sichtweise auch den Menschen vor Ort die Augen“, fügt Isabella de Medici hinzu. Das ist im Projekt Spiel- und Bewegungsräume in Schermbeck zu erleben. Dort hat der Appell „guck doch mal“ viele neue Perspektiven auf Alltagsräume gebracht und DTP hat mit wenigen Interventionen und Umgestaltungen die Wahrnehmung und Nutzung des gesamten Freiraums der Gemeinde Schermbeck verändert. „Das Zusammendenken und -bringen von Dingen ist eine unserer großen Stärken“, fügt Klaus Tenhofen an.

Vielleicht hat das Denken in größeren Zusammenhängen und die Wertschätzung für das Vorhandene und Alltägliche auch mit dem Standort des Büros im Ruhrgebiet zu tun. Seit Jahrzehnten ist die Region im Strukturwandel, verfügt über sehr begrenzte Budgets und ist geübt, Vorhandenes neu zu interpretieren und zu nutzen. Das Büro DTP ist Zeuge und Mitgestalter dieses Wandels. Mittlerweile sind die Menschen in der Region daran gewöhnt, dass Industrieanlagen umgenutzt, öffentlich zugänglich und von Parkanlagen umgeben sind. „Das war nicht immer so. Der Strukturwandel der ehemaligen Industrieregion ist geprägt von prozesshaftem Denken, vom Umgang mit Unwägbarem. Und daran hat DTP teilgehabt, es war immer Teil des Selbstverständnisses des Büros und gehört bis heute zu seiner Philosophie“, erklärt Christian Uhlenbrock.

Vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, warum viele Konzepte und Projekte so angelegt sind, dass sie fortgeführt und weitergedacht werden können. Dieser Ansatz liegt sozusagen in der Genese des Büros begründet. Dennoch hat DTP auch immer wieder Lust auf Neues. Trotz seiner langen Tradition, der persönlichen Prägung des geschäftsführenden Teams durch die Zusammenarbeit mit Gründern Peter Davids und Friedhelm Terfrüchte, ist DTP offen und neugierig; wagt sich an bisher nicht thematisiertes und schreitet fort. „Wir haben immer Lust auf Neues und wiederholen wenige Dinge. Wir suchen neue Herausforderungen und wenn ein ungewöhnliches Projekt um die Ecke kommt, wagen wir uns daran“, erklärt Isabella de Medici. Zugleich hat das heutige DTP-Team den Mut, Tradiertes zu kultivieren. Während das Büro mittlerweile perfekt digital funktioniert und ausgestattet ist, lieben sie dennoch Stift und Papier. Auch in der Gestaltung von Freiräumen kommen auch heute noch Ruhe und Poesie vor.

Es geht DTP also weniger um Trends oder Vorgaben, als vielmehr um die Menschen und deren Belange. „Wir haben Probleme mit Projekten, in denen wir nicht mit den Menschen in Kontakt kommen; sei es den Auftraggebenden, anderen Fachbüros oder den Nutzer:innen“, legt Klaus Tenhofen dar. Vor diesem Hintergrund ist DTP auch die Zusammenarbeit mit anderen wichtig. Insbesondere die Auseinandersetzung mit Bürger:innen erfordert zwar große Flexibilität, aber „wir nehmen Partizipation ernst“, sagt das Team. Vielleicht kommen ihre Projekte auch deshalb in anderen Disziplinen als der Landschaftsarchitektur gut an. „Dass der Sportpark Styrum beim Deutschen Städtebaupreis eine Anerkennung bekommen hat, zeigt, wie ernst wir den gesamten Stadt- und Landschaftsraum nehmen und ihn für und mit den Nutzer:innen gestalten.“

Multifunktional und vielfältig
Genauso wie DTP mit Interesse an den Menschen vor Ort, deren Wünschen und Belangen arbeitet, so zeichnen sich die Projekte des Büros auch durch Offenheit für verschiedene, multiple Funktionen und Weiterentwicklungen aus. „Das haben uns Peter und Freddy eingebläut“, erinnert sich Klaus Tenhofen schmunzelnd. „Wir müssen Dinge weiterdenken und Raum für individuelle Aneignungen lassen“, fährt er fort. So gibt es kein DTP-Projekt, was diesen Ansatz nicht transportiert und nicht multifunktional ist. So funktionieren von DTP gestaltete Freiräume immer als Bühnen für die Aktivitäten der Nutzer:innen“. „Denn die Weiterentwicklung von Gewohnheiten erfolgt oft so schnell, dass bauliche Veränderungen gar nicht nachkommen können“, ergänzt Christian Uhlenbrock.

Eigentlich spielt Multifunktionalität eine ebenso große Rolle in den Projekten von DTP wie die Vernetzung von Räumen und Orten in der Stadt. „Wir sehen und denken Dinge umfassend und entwickeln aus und im großen Zusammenhang“, erklärt Klaus Tenhofen. „Gleichermaßen gestalten wir Freiräume multifunktional“, ergänzt Isabella de Medici. Das gilt auch für die technische Ebene. So sehen wir zum Beispiel den Umgang mit Regenwasser vor Ort nicht als separate Aufgabe, sondern integrieren diese in die Konzeption und gesamte Gestaltung eines Parks. Im Sportpark Mülheim-Styrum ist das gut zu sehen. Dort ist eine Versickerungsmulde zugleich eine artenreiche Wiese, durch die sich Balancierbalken ziehen. Hier kommen vielfältige Funktionen zusammen und überlagern sich auf selbstverständliche Weise.

Vielfalt ist ein weiteres wichtiges Stichwort in der Arbeit und den Projekten von DTP. „Die Vielfalt des Büroteams hat sich in den vergangenen 30 Jahren sehr verändert“, sagt Isabella de Medici. Seit der Gründung des Büros in den 1990er Jahren sind sowohl die Disziplinen vielfältiger, aus denen die Mitarbeiter:innen von DTP kommen, als auch deren Nationalitäten. Wo früher Landschaftsarchitekt:innen dominierten, vielleicht ergänzt durch Mitarbeitende aus der Umweltplanung, tragen heute Stadtplaner:innen, Architekt:innen, Designer:innen und manchmal sogar Texter:innen zum Gelingen der Projekte bei. Aber auch Techniker:innen und gelernte Garten- und Landschaftsbauer:innen bereichern das Team. „Natürlich ist das Büro auch enorm gewachsen und kann diese Vielfalt generieren“, sagt Isabella de Medici, und diese Situation ist weniger das Resultat einer Strategie als vielmehr aus einem Netzwerk-Gedanken erwachsen.

Mit der Vielfalt der Mitarbeitenden kommt gleichzeitig eine Vielfalt an Perspektiven in die Arbeit. „Andere Erfahrungen bringen auch andere Sichten auf die Dinge“, wertschätzt Klaus Tenhofen die breitgefächerte Zusammensetzung des DTP-Teams. So zählen viele Mitglieder mittlerweile zu älteren Menschen und gleichzeitig gibt es viele junge Kolleg:innen, die Kinder haben und einen entsprechend anderen Blick auf Freiräume einbringen. Aber auch die Zahl der Nationalitäten im Team ist enorm gewachsen; die englische Sprache gehört beinahe zum Alltag im Büro an der Ruhr.

Und um diese Menschen für die Arbeit von DTP zu begeistern, bedarf es einiger Anstrengungen. Davon wissen alle Kolleg:innen zu berichten. Stichworte wie Work-Life-Balance, aber auch Angebote wie ein Job-Fahrrad oder die Chance im Homeoffice zu arbeiten gehören selbstverständlich bei DTP dazu. Was die Suche nach guten Mitarbeiter:innen in der Metropole Ruhr nicht erleichtert, ist, dass es keine akademische Ausbildungsstätte für Landschaftsarchitektur gibt. Dadurch mangelt es an Nachwuchs, der Interesse an der Region und sich bereits während der Ausbildung mit ihren besonderen Herausforderungen auseinander gesetzt hat.

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